Juraxx Draft 24.3.08
Gestern (das häufigste Wort, mit dem ich Blogeinträge beginne) war nicht nur Ostermontag, sondern auch der Geburtstag meiner Schiegermama. Ich hatte mich also nicht bei der Draftrunde angemeldet sondern es davon abhängig gemacht ob die Familienfeier vor oder nach dem Abendessen endet.
Es war noch ansatzweise schaffbar, fünfzehn Minuten vor der geplanten Startzeit des Drafts stand ich noch zu Hause und rief den Jörg an, wo denn Marcs Kanzlei ist. Er war schon da und beschrieb den Weg.
Ich spule den Film mal vor… Rucksack geschultert, Autotüre zugezogen. Autobahnauffahrt – 17:47 auf dem Mäusekino – Ruhrtalbrücke, Ausfahrt Essen-Süd, GOP Variete, 1. Wallstr., Schwarze Horn.
Ja, die Strassen der Essener Innenstadt haben teilweise lustige Namen und erinnern mich damit an Hamburg. Ohne Umweg fand ich direkt die Juraxx-Kanzlei, in deren Besprechungszimmer neun Personen mit Boostern auf mich warteten. Bei dieser Gelegenheit nochmal vielen Dank dafür.
Der erste Pick entschied sich zwischen Drowner und Changeling Berserker, ich nahm den Goblin und als zweiten Pick die riskante Fodder Launch – daher nickte ich den Mervölkern, die ich weiterschob, nur anerkennend zu und sah mich in Goblins. Prompt fragte mich Tim, mein linker Nachbar, ob Neck Snap so schlecht sei – ich hatte es wohl gar nicht gesehen und nickte schon wieder. Er nahm es und ging in weiss wie sich später rausstellte. Der Drowner…, ja der sollte noch einmal um den Tisch gehen und bei meinem Gegenüber (Tom) im Deck landen. Hierzu mehr in den Spielbeschreibungen.
Ich liess mich treiben und nahm immer mehr blaue Karten die scheinbar niemand wollte. Noch am ersten/zweiten Pick (Changeling Berserker, Fodder Launch) festhaltend merkte ich zwar, dass Jörg rechts von mir wohl auch in rot gegangen wäre, nahm aber immer mal wieder eine rote Karte. Beim Deckbau sollte sich später rausstellen, dass ich zu viel rot genommen hatte und das gar nicht unterstützen konnte. Ein zweifarbig blau/schwarzes Deck wäre viel solider gewesen, aber nun hatte ich einige rote Karten und splashte sie so gut es ging.
Eigentlich wollte ich ja anlässlich der Location, bedankt@Marc für die Zurverfügungstellung des Konferenzzimmers, besonders gerne schwarz-grün-schwarz draften (oh, der könnte etwas dauern), aber rausgekommen ist dann ein dreifarbiger Control-Aggro-Haufen:
Runde 1 – Schöppi (RW Giants)
Da er mir die Karten zugeschoben hatte, wusste ich genau, was er spielte und neben mir das Deck zu bauen, half zusätzlich. Im ersten Spiel zeigte er zunächst nur vier Plains und konnte entsprechend wenig seines hauptsächlich doch auf rot basierenden Riesendecks auf den Tisch legen. Ich konnte auch nur langsam Druck aufbauen (und mich seines Avian Changelings und Thoughtweft Trios erwehren, letzterem dank von ihm zugeschobener Fodder Launch) aber das Spiel in der Luft heimfahren bevor die grobschlächtige Bodentruppe Turnübungen auf mir machte.
Der Screw wendete sich im zweiten Spiel. Nachdem ich einen sehr guten Start hatte was die drei ersten Runden anging, beantwortete Jörg mit einem Changeling Berserker (und Blind-Spot Giant, der so harmlos aussah) meine All-In Strategie mit einem deutlichen Dämpfer von dem ich mich später nicht mehr erholte. Mein Mana wurde in Regenerations- und First Strike-Aktivierungen gebunden und da ich über vier Länder nicht hinauskam hatte ich nur ein blaues Mana um meine Sprüche zu spielen… screw auf vier quasi.
Das dritte Spiel startete Jörg mit sechs Handkarten und ich mit einem Mothdust Changeling, den ich ninja-like in eine Latchkey Faerie umbauen konnte. Weitere Kartenzieheffekte gewannen mir schliesslich das Spiel, dass ansonsten ein ausgeglichenes (im Sinne von: wurde nicht von der Landversorgung entschieden) war.
1-0
Runde 2 – Tim WW
Tim verschmähte das grün und stützte sich ausschliesslich auf weisse Kithkin (und da gab ich vor allem im dritten Boosters extrem viel an meinen linken Nachbarn). Tim gewann das erste Spiel nach Mulligan durch zwei Ritter der Gülle und Zephynault, und dabei traf er über mehrere Runden kein Kinship und ich hatte mit Waterspout auch eine Option auf einen Kinship-Win – beide Zufälle sollten aber nicht treffen und damit entschied Skill das Spiel, was Tims Angriff mit dem Gülle-Ritter in meine Pestermite und nachlegen des Balloonist war. Ich natürlich ohne Flieger. Klar. Im zweiten Spiel war ich manascrewed, dafür hatte ich eine scharfe „Tom Yam“ Wan Tan Suppe vom Ginger (auch Schwarze Horn 6), dem asiatischen Hochgenuss direkt gegenüber in derselben Passage.
1-1
Runde 4 – Tom (Merfolk)
Obwohl ich das erste Spiel begann, brachte ich keinen Schadenspunkt durch den Aggro-Merfolk Start von Tom. Ich hatte drei schwarze Karten aber keinen Sumpf. Schade.
Im zweiten Spiel bekomme ich frühe Mothdust Changeling Beats durch (nach Amoeboid Changeling mein Lieblingstier) und spiele dann ohne Druck (Tom hat nur den Banneret) Faerie Harbinger auf Faerie Harbinger (oder Latchkey Faerie, weiss nicht mehr genau)… Tom schiebt zusammen.
Das dritte Spiel ist umgekehrt zum ersten (obwohl ich nicht weiss, wie Tom im UW Merfolk Deck drei schwarze Karten auf die Hand bekam…) in dem ich keinen Schadenspunkt bekomme und Tom von aufgepumpten und per Runed Stalactite zu wahren Monstern mutierte.. Mothdust Changelings (mein Lieblingstier, I can tell you!) abbekam.
2-1
Ich sollte mehr 1/1er für U spielen.
Runde 4 – Evilbernd (BGB)
Erwähnenswert ist, dass ich zum allerersten Mal den Würfelwurf gegen Evil gewinnen konnte! Yeah! Im ersten Spiel beeindruckt sein Imperious Perfekt, aber ich finde genug Tempo-Spells um in der Luft die Elfen zu überfliegen und mit Tomaten zu bewerfen. Tom fragt Evil, ob er den zweimal spielt und Evil antwortet „Dreimal…“. Hm, ob das so mit rechten Dingen zugeht? Egal, auf jeden Fall concedet Evil auf 12 Leben mit noch mindestens drei Draw Steps auf seinem Konto…
Ich boarde einen Skeletal Changeling raus und den Boggart Sprite-Chaser rein, der die Flieger unterstützen soll. Im zweiten Spiel beginnt er mit Land, ich lege Island, Mothdust Changeling und bei ihm kommt nichts mehr. Riskant – diese ein-Land Hände. Aber auch ich hatte die 1-Land Hand und kann nur Runed Stalactite dazulegen. Erst vier Runden später finden wir – fast synchron – das nächste Land, aber da ich mich entscheide mein Tier gegen seins zu tauschen (Leaf Gilder IIRC) verhungert der Changeling Berserker unspielbar auf meiner Hand und ich muss erst eine langsame 4-Mana Karte spielen bevor ich ihn legen darf. EB gewinnt auf 8 Leben, aber das Spiel hätte ich besser spielen können.
Im dritten Spiel (inzwischen boardete ich auch Shard Volley für einen War-Spike Changeling da ich gerade mit Jörg chattete, ich hätte den einmal über einen Shard Volley genommen) konnte ich dann ganz knapp mit 7/5 Changeling Berserker (+1/+1 Marke vom Wizard und Runed Stalaktit) den Evil auf 1 Leben bringen und hätte noch drei Runden um einen kleinen Flieger zu ziehen. Letztlich scheitert dieser Plan um die eine Karte, die ich im Mulligan verlor (Mothdust Changeling hätte ja schon gereicht) und den Aethersnipe konnte ich in diesem Spiel auf fünf Ländern nur mit Evoke spielen, weil ich das eine Land, dass ich gebraucht hätte „to make him stick“ ja vorher schon in den Shard Volley geschmissen habe. Nice play.
So verlor ich gegen einen Imperious Perfekt dreimal, und lies mir zeigen, dass er ihn wirklich dreimal spielt… aber da war nur einer. Oh, those Russians…
Während Evil und ich auf das Ende der Runde warten, holen wir die Casual-Decks raus und zocken noch ein bisschen. Er hat natürlich nur das „Avarax“-Deck dabei während ich zwischen dem +1/+1 Counter Deck und dem Chance Deck überlege. Auf den Rest meiner Casual-Decks habe ich gerade keine Lust. Hier muss neues Material verbaut werden – mindestens seit Dissension habe ich keine neuen Casual Decks mehr gebaut oder wenn haben sie das erste Spiel nicht überstanden. 🙁
Natürlich haut der Avarax das Chanche Deck kurz und klein – nichts anderes habe ich erwartet. Wenn ich auch in einem Spiel nur auf Grund von Manaproblemen (kein weiss) scheiterte. Das Schöne am Chance Deck ist, dass es die Kreativität fördert. So ist Coalition Flag ein probates Mittel gegen Arc-Slogger. Wenn man weisses Mana findet…
Dann hatte ich das Chance Deck aber auch schnell wieder über (zumal Mulligan bei einem Deck, das grundsätzlich nur 2:1 tauschen kann, zusätzlich deprimiert) und nahm mal das Unlimited Black Deck. Damit müsste ich eigentlich locker gegen das Deck gewinnen, aber auch hier fand ich dreimal nicht genug Land, vielleicht ist es doch etwas zu spruchlastig.
Schliesslich waren die anderen Runden auch beendet und wir pickten die Rares noch aus. Evil gewann den Draft, Jörg, X und Tim kamen noch dazwischen und ich war mit 2-2 nur noch Fünfter von Zehn. Also nickte ich…
„Ich weiss nur nicht, was man davon hat, wenn man bei den Verlierern weit oben ist.“
26. März 08 um 12:11
Zweiter war übrigens der Mattes vor mir.
Vielen Dank auch noch mal an den Marc für das freundliche Angebot in der Kanzlei zu draften – öfter mal was neues. 🙂