Heute kann ich das Deck für sich sprechen lassen.

Mit dem Spielbericht und dem Ergebnis rücke ich erst raus, wenn ihr Vermutungen äussert, wie dieses Deck „performt“ hat. Wir haben vier Runden überstehen müssen (16 Leute, zwei Draftpods), es gab erst in der letzten Runde ein Bye.

So, neunzehn Stunden später – drei Kommentare kamen zu diesem wirklich aussergewöhnlichen Deck und nun erzähle ich euch, wie es dazu kam, und wie es dann weiter ging.

Unser Held war einer der Ersten an der Site, was noch Erika’s Currywurst-Pommes-Combo begutachten liess. Stimmige Sache. Als es dann losging schummelte ich noch einen deutschsprachigen Booster Worldwake mit in die Drafts, wie ich es so gerne mache.

Aus dem ersten Booster gab es dann nicht so viel Auswahl. Ich hatte eher einen „Meh!“-Booster. Ich entschied mich mangels Bombe, das Removal zu nehmen und dies in Form von Journey to Nowhere. Ich schob nur Noble Vestige weiter an Tom. Von Robbie bekam ich einen Booster mit Kor Skyfisher und keiner Karte, die mich eine andere Farbe hätte picken lassen. Danach folgte eine Inferno Trap und im vierten Pick ein von Michael über Evil und Robbie weitergeleiteter Shepherd of the Lost. Ich war mir also sicher, in weiss gut aufgehoben zu sein – zumal ich eigentlich nichts weitergab. Später kam noch eine Inferno Trap als sechster Pick, was mich sehr verwirrte.

Trotzdem kam im zweiten Booster von links kaum weiss. Schon mein Firstpick geriet mit Adventuring Gear eher marginal, aber meine Karten versprachen eben noch weiss/rot mit gewissem Aggressionspotential. Danach aber eher schwarzes Material. Schon im zweiten Pick (von Tom) wurde ich mit der Wahl zwischen irgendwas langweiligen und einem aufregendem Marsh Casualties konfrontiert. Zu oft schon habe ich diesen Angeboten widerstanden um danach den nächsten leckeren Pick in einer „dritten“ Farbe doch zu nehmen. Ich griff also zu. Im dritten Booster folgte ein Hideous End aus einem an sich leeren Booster. Mein Problem war nun diese drei Farben gegeneinander abzuwägen und lange liess ich rot unbeachtet und blieb in schwarz – bis im Worldwakebooster eine Stone Idol Trap geschoben wurde.

Aber soweit waren wir noch nicht. Erst hiess es noch die marginalen weissen Karten aufzusammeln (meine beiden linken Nachbarn gingen auch in weiss, ich habe es nicht genau nachvollziehen können; Tom hatte Lumious Ascension und World Queller als First Picks, aber… ja… aber!). Kurios: drei Counter-Merfolks aus dem Rareslot gingen um den Tisch. Man hätte ein absolut lustiges Deck draften können, in dem jedes Cancel zum Raise the Alarm geworden wäre. Aber ausser Hatepicks kam nichts dabei raus.

Zu Beginn meines Worldwakepicks dann eine Ãœberraschung: Jace im Booster. Jetzt noch schnell droppen? Dahinter noch foil Everlasting Chalice… ok.. droppen klingt wie eine gute Idee. Aber egal – rum jetzt mit dem versteckten Schatz und immerhin kann ich jetzt nicht mehr sagen, keine Jace aufgemacht zu haben. 🙁

Während des zweiten Boosters zeichnete sich schon eine Control-Ausrichtung meines Decks ab, so dass ich entsprechend pickte und die gemeinen Perimeter Captains ans Steuer liess.

Bei der Deckkonstruktion sehe ich mir das Ãœbel an und denke an ein Sprichwort von Marciavelli… erscheine stark. „Wenn das Deck nicht mindestens 3-0 geht, dann weiss ich auch nicht“ lenke ich von meinen unterirdischen Karten ab.

Runde 1 – Tom (WR Aggro-Control)
Tom beginnt das Spiel und hat einen Akoum Battlemage und einen Goblin Ruinmaster recht schnell auf dem Tisch. Bei letzterem entdecke ich, dass ich eigentlich nicht von diesem gescrewt werden kann, weil ich auf die blauen Karten beim Draft verzichtete. Ich hielt derweil mit Fledgling Griffin mehr schlecht als recht dagegen, aber dann bekam ich nach einem Hurda (ich lege nicht unbedingt die beste Karte zuerst), der mit Magma Rift meinen Shepherd auf den Tisch.
Dann konnte ich den Kor Cartographer mit Kor Skyfisher bouncen und damit besser aus dem screw kommen als Tom (wir hatten beide recht wenig Land). Schliesslich erscheint es nochmal gefährlich zu werden, als er mit allem angreift. Ich fürchte Tricks (Bold Defense oder sowas) und blocke also alles, auch chumpblocks. Ich wundere mich noch darüber, dass ich mit einem 1/1er blocken muss – denn das war doch vorhin noch anders geplant. Ich schaue auf meine Hand… ah… Stone Idol Trap – klar – die wollte ich vor dem Block spielen… naja. Jedenfalls tappt er sich auf 7 Leben aus, ich kann mit Blessing den Shepherd vorm gekickerten Bold Defense retten und End of Combat noch die Stone Idol Trap spielen für den lethalen Gegenangriff. Wie gemein…

Tom beginnt das zweite Spiel mit RG-Dual, also auf 21. „Hey, mein Deck kann nur 20 Schaden machen!“ will ich schon zusammenschieben. Nein, nur Spass. Shepherd kann auch 21 machen… 🙂
Wenn ich mich richtig erinnere, bekomme ich einen frühen Perimeter Captain, der zwei Angreifer aufhalten darf. Als dann der dritte kommt, habe ich Hurda.

Immer wenn ich ein Land ziehe, kann ich zwei Schaden machen, dank Seismic Assault Fledgling Griffin. Dieser und Hurda bringen dann auch langsam den Sieg gegen Tom, der nichts gegen Flieger und auch kein Removal für meine Hurdas hatte. Dafür zog ich genügend (da!) Removal für alles über drei (Stück).

2-0 (1-0)

EvilBernd (B Vampire)
Ich weiss nicht wie es euch geht, aber immer wenn ich gegen ein starkes Vampirthema spielen muss, vermute ich Malakir of Bloodwitch. EB beginnt das Spiel mit Pulsetracker, ich kann zwar einen Fledgling Griffin legen, aber Evils Piranha Marsh bringt mich dann auch auf 15. Für mich ist das Marsh immer so eine Skilltesterkarte, deshalb wundere ich mich, dass er sie bringt, aber eine spätere Karte sollte alles erklären. Mein Quicksand, welches er greedy findet (vermutlich zu recht) stellt irgendwann mal einen Vampir ab und Rest for the Weary resettet mich auf 23. Von da geht es mit einer Mindless Null und einem Vampir wieder nach unten während ich mit Cliff Threader gegenangreife. Schliesslich überrascht EB mich mit einem Crypt Ripper, der mich in der folgenden Runde töten könnte – aber ich darf wieder in fast ausgetappten Zustand eine Stone Idol Trap spielen und die 8 Schaden im Gegenangriff reichen exakt. Durch den zusätzlichen Angreifer reicht es sogar noch für ein Blessing.

Im zweiten Spiel (Mulligan bei mir) sehe ich mich einem Surrakar Marrauder ausgesetzt, den man mit Perimeter Captains nur selten blockt. Dann folgt ein Vampire Nighthawk, der meinen Fledgling Griffin in den Schatten stellt. Als ein zweiter Marrauder und entsprechende Länder kommen, reicht mein Arsenal an Tricks nicht, zumal ich nur Land nachziehe.

Das dritte Spiel beginne ich zur Abwechslung. Eigentlich auch nur, um zuerst das fünfte Land legen zu können. Ich nehme einmal einen Angriff seines Vampire Lacterator, bevor Perimeter Captain diese Karte komplett abstellt. Aber auch in diesem Spiel kommt ein Vampire Nighthawk, der in der folgenden Runde von meinen serienmässigen Bog Tatters vor eine schwierige Aufgabe gestellt wird. Ich hoffe noch auf den Shepherd oder ein Removal und muss schliesslich eine Inferno Trap (oder Journey) auf den Vampir spielen. Mangels Removal auf EBs Seite machen es dann die Bog Tatters.

2-1 (2-0)

Runde 3 – Michael (UW Skies)
Michael legt zweite Runde Kor Skyfisher (ausser im dritten Spiel) und ich habe prompt ein Removal dafür. Im ersten Spiel lege ich einen Shepherd und er einen Cliff Threader und wir haben ein mathematisches Rennen. Auch Schnappi wird nicht wirklich zum Aggrotier und da er den Shepherd nicht wegmacht, gewinne ich das Rennen.

Im zweiten Spiel starte ich mit zwei Perimeter Captain – nicht die wichtigste Karte in diesem Matchup – und finde im folgenden nur Removal. Michael legt seelenruhig Jace, aktiviert die Plus-Fähigkeit entsprechend oft und ich ziehe immer nur Removal nach, so dass ich selbst mit Iona’s Judgment nichts gegen Jace machen kann. Ich will Saltblast zurück!

Im dritten Spiel nimmt Michael einen Mulligan und ich habe einen aggressiven Start mit Fledgling Griffin, Kor Skyfisher, die das Spiel machen, während meine Removal passend den Weg räumen. Das einzig schwierige war, die Inferno Traps für die Living Tsunamis aufzubewahren.

2-1 (3-0)

Unglaublich. Also gegen den Gewinner des anderen Pods:

Runde 4 – Hippy (nonblack Allies)
Im ersten Spiel gehe ich flooded und lache mich krank, weil wir beide am Finaltisch mit absolut unmöglichen Karten kämpfen. Ich habe Rest for the Weary, bei ihm liegen Joraga Bard und Ondu Cleric. Als er seine fünf Alis fliegen lassen kann kriege ich… fünf Schaden. Impressive.

Das zweite Spiel dauert länger, da ich Removal bekomme, aber nicht genug. Ich bin noch mehr gefloodet (habe schliesslich 13 Länder und Artefakt im Spiel, als er auf 87, dann auch auf 103 Leben steigt. Immer noch kann Marsh Casualties alles rumdrehen, aber es kommt nicht. Schliesslich überrennt er mich mit animierten Ländern. Auch diesen grünen Ally finde ich einen Skilltester. So lustig, unsere „Finaldecks“.

ID, 0-2 (3-0-1)

Aber wie habe ich neulich in einem Forum gelesen: wenn viele gute Leute am Tisch sitzen, werden die Decks schlechter.

Nehmt es als Kompliment…