Innistrad Prerelease Emmendingen
Hallo und herzlich willkommen beim Prereleasebericht von Emmendingen. Da ich mich gerade beim Teardrop rumtreibe, lerne ich die mögliche FNM-Location in der badischen Metropole kennen, in der sich das Magicleben nachweislich zahlreich tummelt.
Der erste Schock traf mich allerdings an der Kasse. Die Preise in einem Laden bin ich einfach nicht mehr gewohnt. Aber irgendwann hatte ich auch die 28 EUR verdaut (mein erster Gedanke: „…für uns beide oder? Der meint jetzt nicht pro Person…“) und dann bekamen wir als Dank ja auch sechs Booster Innistrad. Deutsch. Und eine Prerelease-Karte. Sowas hatte ich auch schon längere Zeit nicht mehr in der Hand.
Die Booster sind dann wieder ungewohnt in der Art, dass sie eine dieser Wendekarten enthalten. Im Grunde genommen müssten diese Karten „Wenn-Karten“ heissen. Wenn man sie nicht spielt, sehen sie ganz gut aus. Beim Spielen, das kann ich vorweg schon mal sagen, war es im höchsten Grad unpraktisch. So sehr unpraktisch, dass ich MaRo ab heute nichts mehr glaube, wenn es heisst, eine Fähigkeit wäre zu kompliziert. Karten aus der Hülle nehmen und umdrehen IST kompliziert. Karten durch Hüllen erspähen, beim Draften sehen und mit ominösen Proxies spielen, IST auch kompliziert. Und zwar so, dass man diesen Gag nicht gelten lassen kann.
Aussehen tun sie aber dafür ganz gut.
So spannend war mein Prerelease aber dann nicht. Mein Deck seht ihr hier und könnt mir dann wieder sagen, wie ich es verbaut habe – aber das ist mir auch nicht so wichtig. Spassig war es allemal, wobei ich von den Emmendingern niemanden wirklich kannte – obwohl ich meinte, die einen oder anderen schon mal beim GP gesehen zu haben (gegen Marco Tabarelli hatte ich irgendwann auch schon mal gespielt).
Wenn es um Decks geht, hat Teardrop dazu ein besseres Beispiel, denn sein kurviges UW-Build hat das Turnier insgesamt gewonnen. Teardrop Prerelease Innistrad *1st*.
Zwar habe ich meine Aufzeichnungen vor mir liegen und könnte jetzt eine Play-by-Play-Analyse einwerfen, aber das interessiert hier sowieso niemanden.
Daher sprechen wir lieber etwas über Karten und wie ich sie fand.
Augenscheinlich habe ich ein Werwolf-Deck gebaut. Zwar könnte man ein besseres Deck draften, aber im Sealed fand ich die Auswahl schon sehr gut. Hilfreich ist, dass rot viele Sprüche als Instant hat, die üblicherweise ein Sorcery wären. Während der Spiele ist es mehrfach vorgekommen, dass Werfolk-Spieler selbst keinen Spruch spielten, um die Wölfe zu flippen. Dazu sind Instants ganz praktisch, die sich dann eben in des Gegners Runde spielen lassen. Beachtenswert ist dabei, dass das zurücktransformieren zwei Sprüche desselben Spielers erfordert – also nicht zwei ingesamt. Es muss ein Spieler zwei Sprüche machen. Im Endeffekt behält man einmal gefliptes Werfolk für eine längere Zeit, da sich niemand zwei Sprüche aufbewahren kann, der Druck durch die Viecher ist sonst zu hoch.
Wenn man gegen Werfolk spielt, lohnen sich daher tatsächlich kleine Sprüche, die in ihrem Effekt unbedeutend erscheinen können. Man darf noch hoffen, dass im nächsten Sets Cantrips enthalten sind, die diese Beobachtung der „andauernden Nacht“ wieder verändern können.
Lino fasste es gut zusammen. In diesem Set bekommt der, der nichts macht, richtig einen in die Fresse – und es steht dieses Mal drauf.
Daybreak Ranger fand ich beim Spielen nicht so beeindruckend wie es zunächst den Anschein machte. Überraschend stark (also noch stärker als gedacht) war dafür Creeping Renaissance. Wobei meine Gegner (und ich) zunächt nicht wussten, dass man damit keine Instants oder Sorceries zurückbekam. Schade. Aber wir müssen alle lernen. Trotzdem war es immer ein Gamebreaker, drei oder vier Kreaturen (dafür ist das hauptsächlich ja gedacht) wieder zurück zu bekommen.
Cellar Door war allgegenwärtig und hatte durch den zufälligen Effekt einen Einfluss auf die Spiele. Manche wurden durch sie gewonnen, weil sie immer traf und manche wurden dadurch verloren, weil sie ausser Mana aufzusaugen nichts konnte. Oder dem Gegner den insane-Flashback-Spell (siehe Creeping Renaissance) in den Friedhof lömpelte.
Teardrop hatte eine Combo im Deck: Thraben Sentry und Demonmail Hauberk – seltsam, dass die Menschen mit der Dämonenrüstung am meisten anzufangen wissen. Der Flavor ist bei diesem Set allgegenwärtig: die Wache wird eben sauer, wenn der eigene Planeswalker Bürger in die Dämonenrüstung steckt. Abgesehen davon, dass 9/6 trample ziemlich gut ist.
Darkthicket Wolf fand ich auch sehr gut, diese Karte ist mindestens genauso schwierig zu blocken, als ob sie der Werfolk mit Intimidate wäre.
Das reicht als erster Eindruck, jetzt geht es zu den Flammkuchen, die gegessen werden müssen. Teardrop bastelt gerade an einem Casualdecks mit Stuffy Doll und dem Spruch, der 13 Schaden auf alle macht. Hört sich nach einem Plan an…
Nächstes Mal lassen wir den Papst dann auch mitzocken.