Blog über Magic: the Gathering und Brettspiele

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…eher „Voll in die Eisen“

atog28

Immer der schnellste sein.

Das ist das Motto auf der Autobahn, so kam es mir vor auf dem Weg nach Dülmen. In einer Mischung aus Sonntagsfahrern, Rückreiseverkehr und Dränglern kam es zu einer gewissen Anzahl interessanter Vorkommen, die ich von der rechten Spur aus beobachten konnte. Grundtenor ist es wohl, möglichst schnell zu sein. Schnelligkeit muss einen besonderen Reiz auslösen. Viele Menschen streben danach – als wäre es evolutionär begünstigt (wer in diesem Bereich googlet, findet einen Sportwagen von Mitsubishi namens Evolution).

Dein Deck war einfach nicht schnell genug!

Diesen Satz habe ich von einem meiner Gegner geh̦rt. Wirklich? Nicht schnell genug? Kommt es darauf an? Ich will nicht der schnellste sein. Komisch. Wenn es beim Autofahren darum gehen sollte, m̦glichst schnell voran zu kommen Рwarum fragt man sich nicht eher: wer kann besser bremsen?

Um möglichst gutes Bremsen geht es mir heute. Ich habe mir nach dem Kommentar zum Spiel nämlich gedacht, dass mein Deck nur nicht genug gebremst hat. Zu sagen, es wäre nicht schnell genug, das geht am Thema vorbei.

Turbo Fog

Es ist sinnvoller, die Karten erst nach den Spielen zu beschreiben. Um beim eingang geschildeten Gleichnis zu bleiben, will sich das Deck das Rennen so für sich entscheiden, dass es sich vor den Gegner setzt und dann stärker bremst, als dieser Gas gibt. Langsam schiebt man sich dann über die Ziellinie.

Spielerei

Von den Anwesenden in Dülmen kannte ich gerade so wenige, dass ich feststellen muss: es hat sich viel verändert. Der Plan, komplett als „Neuling“ durchzugehen wird vom Julian kaputt gemacht, der meiner Erstrundengegnerin von meinem Meerfolkdeck erzählt. Aber wer Merfolks nicht kennt, ist davon unbeeindruckt. Memo to self: Julian nächstes Mal mit mehr Kulis versorgen.

Was sind „Meerfolks“?

Die Erinnerung führt uns zurück zu Dülmen Standard 24.8.2008.

Runde 1 – Denise (W weenie)
Ich schreibe mal W weenie, auch wenn es vermutlich eher Mid-Range oder Good Stuff ist. Denise kommt mit einer grösseren Spielergruppe aus Essen und ich bin sowieso verwundert, dass neben ihr noch eine weitere Spielerin anwesend ist. Frauen, die soweit Magic spielen, dass sie auf Turniere gehen, sind schliesslich selten.

Mythic.

Ich beginne aber das erste Spiel und betrachte einen Mirran Crusader, der mit einem Spirit Mantle ausgerüstet wird. Sechs kann man ja mal nehmen, auch nochmal – und meine Hand sieht super aus, mehrere Fogs, ein Rites of Flourishing schon im Spiel, sogar ein Beast Within ist dabei. Denise baut noch ein Männchen, ich nutze noch schnell den Otherworld Atlas, weil man Fähigkeiten nicht mehr spielen kann, dann greift sie für lethalen Schaden an – und ich will Fog casten – geht aber nicht mehr. Meint sie. Wegen des Grand Abolisher.

Doh!

Ich habe dieses Spiel komplett verbauert. Gerade wenn man ihn am meisten braucht, ist Michael Wiese nicht da – er hat so ein schönes T-Shirt mit „RTFC“ drauf. Hendrik judget heute. Seine Garderobe sieht das aktuell nicht vor…

Im zweiten Spiel bekomme ich keinen Beast Within, denn Denise hat jetzt mehr Abolisher. Das war wohl auch schon ihre erste Kreatur.

0-1

Runde 2 – Kai (WU)
Erst nach dreimal Würfeln steht fest, dass er die 2W6 besser beherrscht und beginnt. Lange Zeit passiert nichts (das ist ein gutes Zeichen), dann spiele ich proaktiv ein Stolen Goods. In seiner Runde habe ich dann nicht mehr das Mana übrig, um den Mana Leak zu zahlen, ist ja auch neu, dass blau Counterspells hat. Er greift mich von 21 auf 3 an, spielt dann zweimal Gut Shot und Snapcaster Mage.

Good Game.

Eine ähnliche Situation gibt es im zweiten Spiel, bei dem ich mir Mana und Counterspells überhalte, aber er drückt einen Angriff mit drei Counterspells durch. Ich hatte bis dahin auch leicht zu wenig Länder, aber wenn er nur zwei Counter gehabt hätte, wäre mein Fog durchgegangen (wackelige Situation hier, Terrifying Presence auf seinen Snapcaster zu spielen, den er hätte Gut Shotten können, aber die hatte er rausgeboardet, sagte er nachher).

Auch dieses Match: weggeworfen, weil ich unbedingt meine Pet Card ausprobieren wollte.

0-2

Runde 3 – Markus (RGB)
Once more with feeling. Er countert nicht sondern legt nur Kreaturen. Durch drei Blunt the Assault steige ich auf 46 Leben, als ein Snapcaster Mage, der nochmal ein Blunt the Assault macht, einen kurzen Lebenspunkteverlust von 2 auslöst. Seinen Inferno Titan, der dann doch gefährlich ist, kann ich mit Beast Within zu einem harmlosen Token umformen. Bei Inferno Titan Nr. 2 kann ich ihn für circa zehn Karten mühlen und gewinnen.

Im zweiten Spiel hat er Surgical Extraction, die sogar meine Hexproof-Artefakte umgehen. Mist. Reclaim countert das erste Extraction, das zweite zielt auf Reclaim, wobei ich beide schon im Friedhof hatte – und zum dritten Extraction kommen wir nicht mehr, weil seine Library vorher zu Ende war.

1-2

Runde 4 – Benjamin (GWR)
Benjamin beginnt mit ein paar kleinen Kreaturen, für die ich keine Fogs einsetzen will. Bei 12 Leben stalle ich mit den Nebeln bis zu einem Inferno Titan und da er mehrere Primeval Titans und Rampant Growth gespielt hatte, ist es kein Problem, einen Bonfire für 10 auf mich zu hardcasten.

Im zweiten Spiel (bei dem Benjamin zwei Mulligans nimmt) lege ich Venser’s Journal, das er mit Acidic Slime entsorgt. Na gut, dann bin ich eben Hexproof. Das Elixir mischt das Journal wieder ins Deck (ich gebe auf 23 Leben) und ich finde es ein paar Draws später wieder. Das gleicht seinen Inferno Titan aus, der seit dem zweiten Slime wieder an meinen Lebenspunkten nagen kann. Dann trickst Benjamin mit den Huntmastern, um sie möglichst oft zu flippen. Blunt the Assault ist aber auch noch da und sorgt dafür, dass ich einen Bonfire für 10 auf 21 Leben abschliesse; drei oder vier Züge bin ich aber ohne Hexproof und er findet nicht den Miracle auf der ersten Karte für den Zug. Auch nicht die Sideboardkarte, die das Spiel noch gewinnen könnte (Karn, Planeswalker)

Im dritten Spiel nimmt er auch wieder zwei Mulligans, vermutlich auf Karn. Er legt diesen auch noch rechtzeitig vor den Extrazügen, aber es bleiben mir noch genügend Nebel für alle verbleibenden Runden.

Also Unentschieden.

1-2-1

Runde 5 – Simon (mono R)
Simon (ein Mulligan) nutzt Gut Shot für einen dicken Berserker und als noch Goblin Fireslinger und Shrine of Burning Rage auf dem Tisch liegen, wird dieses Matchup sehr schwierig. Ein Strauss roter Rosen und Damagesprüche beendet dieses Spiel schnell.

Im zweiten Spiel lasse ich mich auf 13 schlagen, was mir das Hexproof-Artefakt bringt. Danach beginnt die Nebel-Aktion am helllichten Tag. Venser’s Journal sorgt über die kommenden Runden dafür, dass mein Leben in unerreichte Höhen schnellt (wir ziehen mehr als 3 Karten pro Runde und ich halte jeden Upkeep 9 Karten). Vollkommen surreal wird es, als ich mit Tamiyo 16 Karten ziehen kann. Was auch bedeutet, dass Simon soviele Kreaturen auf dem Tisch haben musste. Mit 92 Leben beende ich dieses Spiel.

So viele Kreaturen hatte ich noch nie draussen!

Im dritten Spiel macht Simon dann alles richtig. Er fängt mit dem Vampir an, hat dann noch Volt Charge und einen Shrine draussen, kann mit Koth einen Mountain animieren. Leider finde ich kein Hexproof-Artefakt und keinen Carddraw, sodass ich nur ein paar Mal fogge, und er zwischenzeitlich Sprüche mit „Blast“ spielen kann, die mich killen.

1-3-1

Runde 6 – Michael (WU)
Michael hat schon von meinem Deck gehört. Ich halte meine Starthand.

„Erstaunlich, was man mit diesem Deck alles halten kann.“
„Erstaunlich, was man mit diesem Deck alles halten MUSS.“

Er hat keinen Bock auf dieses Matchup, aber um es vorweg zu sagen: es dauert auch nicht lange. Im ersten Spiel beginne ich, aber ähnlich wie gegen Kai gibt es frühen und starken Beatdown durch Delvers mit rot-weissen Schwertern. Er macht es wie das Sea Stompy und countert danach einfach alles. Klingt nach einem funktionierenden Plan. 🙂

Im zweiten Spiel nimmt er Mulligan um Mulligan und behält dann eine Vier-Karten-Hand. Damit gewinnt er beinahe ohne Mühe gegen meinen schlechten Boardplan, die Wolfir Avenger reinzunehmen und einen auf Aggro zu machen.

1-4-1

Deckbeschreibung

Inspiriert zu diesem Deck wurde ich aus dem Artikel How to Lose a Friend in Ten Turns von Gavin Verhey am 15.5. auf Wizards. TurboFog kannte ich noch aus der Zeit, in der es deutsche Profis gab, die das Deck auf internationale Turniere Bracht-en. Nachher gab es noch eine Mutation in den GW-Bereich, als es gute Preventsprüche im Core Set gab, die auch Direct Damage abhalten konnten. Dies ist heute nur eingeschränkt verfügbar. Das stellt aber die Frage, welche Farbe mit grün kombiniert werden soll. Aber nichts überstürzen…

Blau ist Gavins Vorschlag und ich sehe einige Punkte, die für diese Farbe sprechen (sonst hätte ich mich auch nicht dafür entschieden). Weiss funktioniert ebenso, es gibt einen Prevent-Spruch mit X im neuen Set, der besonders gegen nicht-Mana Leak-spielende Decks gut sein wird. Und ein Rhino aus M12 sagt, ein Gegner überspringt sein Kampfsegment. Auch das ist gut. Dabei will man aber wohl keine Tiere legen.

Ich entschied mich für blau, weil ich an den Snapcaster Mage glaubte (zu den einzelnen Karten später mehr). Ausserdem ermöglicht es Blue Sun’s Zenith als kombinierte Carddraw / Mill Option. Increasing Confusion war mir zu einseitig – und ich finde das auch durch die Spiele bestätigt.

Fog

Kern des Decks sind die ungefähr 15 Fog-Effekte. Ich habe mich für diese Kombination entschieden:
4 Fog
0 Moonmist
3 Terrifying Presence
4 Clinging Mists
4 Blunt the Assault

Fog ist gesetzt. Blunt the Assault ist auch unglaublich stark (leider auch so teuer).

Moonmist fand ich nicht besser als Terrifying Presence, wie es Gavin schreibt. In einigen Situationen hätte ich es aber lieber gehabt und denke daher auch, dass meine Mischung nicht korrekt war. Es wäre aber wohl Clinging Mists gewesen, dass ich reduziert hätte, um Moonmist aufzunehmen. Denn gegen Huntmaster will man den nicht haben. In Kombination mit meiner Sideboard-Option Wolfir Avenger wäre Moonmist aber stärker gewesen.

Terrifying Presence finde ich an den Stellen wacklig, wo es „upon resolution“ gecountert werden kann. Da es ein Ziel hat, liesse sich dieses Ziel entfernen oder ungültig machen, und der Spruch fizzelt. Diese Furcht entwickelte ich in den Spielen, in denen ich das auf Manabirds gespielt habe. Zweitens ist der Spruch nicht gut, wenn ein Geist of Saint Traft alleine angreift.
Was man dann machen kann, ist einen anderen Fog spielen, den Snapcaster auf Mana Leak abwarten und dann das Terrifying Presence auf den Snapcaster. Das ist aber eine doofe Option, es kostet eine Karte.
Positiv fällt dieser Fog auf, wenn man selbst Kreaturen hat (ich dachte da an meinen Snapcaster – aber auch der wird ja schnell umgenietet) oder falls man eine Phantasmal-Kreatur entsorgen möchte.

Tatsächlich will man das aber nicht, denn was stört die Kreatur? Man will den Fog-Effekt, und kein 1 zu 1 Removal. Daher tendiere ich dazu, jetzt auch Moonmist besser zu finden – auch wenn man den gegen RG gegen die Terrifying Presence austauschen können sollte.

Bei Clinging Mist war der Faktor des nicht-enttappens nie relevant. Die meisten Decks, gegen die ich spielte, würden mich auf 10 bringen und im nächsten Angriff lethal werden. 5 Leben waren nie erreichbar, abgesehen davon, dass es eine schlechte Position ist, falls jemand doch einen Lava-Axe-Effekt hat.

Elixir of Immortality
Es ist oft so, dass die Karten, die ich im Casual gut finde, auch irgendwann für Standard oder andere Formate entdeckt werden. Daher wundert mich nicht, dass der Casual-Staple auch in diesem Deck gut ist. Nicht in jeder Situation – aber manchmal dienen die 5 Leben als Fog Ersatz, und das wieder bereitstellen des eigenen Decks ist die eigenliche Win-Condition. Ansonsten würden 15 Fogs nicht reichen.

„Schade, dass Constant Mists nicht Standardlegal ist“
„Ich glaube, er sieht das anders.“
(Zuschauer)

Was mir beim Spielen auffiel: man will davon auch noch mehrere im Sideboard haben. Als Versicherung, dass sie nicht versehentlich gemühlt wird, dient Reclaim – doch gegen mono R will man einfach jede Runde Fog und 5 Leben machen können. In diesem Matchup hätte ich vier Elixire gebraucht.

Rites of Flourishing
Otherworld Atlas
Offensichtlich ist Rites der Motor des Decks, und ein Substitut für Howling Mine braucht man auch, da vier Carddraws zu wenig sind. Auch wenn Otherworld Atlas auf dem Papier so klobig aussieht, ist es bei den Spielen nicht so schlimm. Klar, eine Howling Mine liegt besser in der Kurve und läuft flüssiger – das ist kein Vergleich. Aber wenn man mit dem spielen muss, was es gibt, ist der Atlas am Ende nicht so schlecht. Ich fand oft die Möglichkeit, zwei Marken drauf zu legen und das als ausreichend zu finden.

Tamiyo, the Moon Sage
Jace, Memory Adept
Tamiyo ist in diesem Deck so gut. Wobei man natürlich erst mal Karten ziehen muss mit der zweiten Option, was vermutlich vier sind. Tidings konnte das auch. Die erste Fähigkeit kann als Fog gelten, wenn man keine Hexproof-Kreaturen vor sich hat. Ansonsten baut man eben für die Ultimate auf, die dann sehr alberne Dinge tut, wobei es dann darauf ankommt, welche Karten man damit kombiniert (zur Erinnerung: Ultimate von Tamiyo bedeutet: deine Karten haben alle Buyback…)

Jace habe ich nie gespielt und immer rausgeboardet. Doch, einmal hatte ich sie gespielt, aber das war nicht relevant. Habe nur gecyclet (eine Karte gezogen).

Stolen Goods
Meine Petcard wollte ich hier spielen, weil sie einen Mühleffekt hat und ich damit ein Out auf unhandelbare Karten habe. Wie so oft, auch in Dülmen habe ich niemanden getroffen, der das Kreaturlose Planeswalker-Deck gespielt hat. In den falschen Matchups eingeboardet fand ich auch nichts Relevantes (Mulch, Volt Charge oder Mana Leak).

Beast Within
Leider waren zwei davon recht knapp. In vielen Matchups braucht man die Stilllegung irgendeiner Karte, seien es Inferno Titan, Hellraiser oder rote Shrines. Ach, die Karten sind ja alle rot. Wenn es nur einen Circle of Protection gäbe… 🙂
Wer die GW Option wählt, kann an dieser Stelle Celestial Purge im Sideboard haben.

Snapcaster Mage
Die beste Karte im Standard ist für dieses Deck eher als unwesentlich einzustufen. Hä? Ich fand sie preboard nur unbedeutend besser als ein zusätzlicher Reclaim. Was kann Snapcaster in diesem Deck? Zusätzlicher Fog? Das ist hervorragend [/sarcasm]. Zusätzlicher Reclaim… also hier fehlt danach wirklich die Auswahl (Stolen Goods lassen wir mal weg). Die beste Funktion des Zauberers ist, Kreaturremoval zu fangen und dafür zu sorgen, dass Gegner Geistcatcher’s Rig einboarden.

Negativ wirkt, dass die ewige Rekursion mit Elixir of Immortality durchbrochen wird. Negativ wirkt auch, dass der zu spielende Spruch 2 Mana mehr kostet – gegen Mana Leak ist das so gut wie Selbstmord. Dann lieber eot noch den sicheren Reclaim, der vergebene Draw ist in diesem Deck hinnehmbar.

Alchemist’s Refuge
Evolving Wilds
Leider war ich zu dumm, dieses Refuge zu benutzen. Es ist aber bei objektiver Betrachtung so relevant für das Deck, dass man davon eher zwei spielen sollte. Evolving Wilds ist Unfug, statt diesen lieber die Refuge rein. Man will anfangs auch kein getapptes Land haben (Mana Leak fühlt sich so doof an, wenn man auch ein ungetappt ins Spiel kommendes Land hätte legen können, um die Taxkosten zu zahlen). Insgesamt fand ich auch die Anzahl meiner Länder im Maindeck zu hoch und habe regelmässig die Evolving Wilds rausgeboardet.

Sideboard

Während der Spiele bekam ich den Eindruck, dass mein Deck nicht vernünftig zusammen gesetzt ist. Im Maindeck fehlten einige Karten, die im Sideboard waren – und im Sideboard fand ich auch nicht die richtige Zusammensetzung. Ein Tribut, den ich daran zahle, das Format nicht zu kennen. In quasi jedem Match benutzte ich mein Sideboard über Gebühr – MiMü meinte, ich müsste doch eigentlich gar nicht sideboarden, und er hat so recht. Es gibt nur zwei Angriffspunkte für „normale“ Decks und gegen die braucht man was im Sideboard. Genau gegen diese Angriffspunkte hatte ich aber nichts.

1. Karten, die verhindern, dass ich Fog spielen kann
Zu den unter 1. genannten Karten zählen Counterspells ebenso wie Discard oder Cap-Effekte (Jester’s Cap), die Fogs aus meiner Library entfernen.

2. Direct Damage
Gegen diese Strategie hilft massiver Lifegain (der auch als Fog-Ersatz dient, wenn eine Durststrecke überbrückt werden muss) oder „untargetbar“-Strategien mit Witchbane Orb.

Negate
Dissipate
Es wäre von Vorteil, auch einen Counter im Maindeck zu spielen. Viele müssen es nicht sein, es reicht vielleicht sogar ein Exemplar. Überhaupt lässt sich das eher Toolbox-ähnlich aufbauen, da mit vielen Draws und Elixiren im Lategame ein Status entsteht, in dem man sich Karten nicht ganz beliebig suchen kann.

Wolfir Avenger
Ich dachte, das ist ja auch ein Fog für drei Mana, wenn Gegner mit einer Kreatur angreifen. Das Ergebnis nach den Spielen ist eher durchwachsen. So oft, wie ich mir diese Situation gewünscht habe, war das nicht erfolgreich. Es war manchmal ein 1 zu 1 Tausch, was sich eher zu fair anhört, um wirklich eine Option zu sein. Schon gar nicht im Sideboard. Ob man den aber statt Clinging Mists spielt, bezweifle ich.

Witchbane Orb
Der ist so gut, den müsste man auch im Maindeck spielen. Mindestens einmal. Schaltet Inferno Titan, Huntmaster, Shrines, Bonfire und Discard ab. Nebenbei kann man immer noch Blue Sun’s Zenith spielen, weil Hexproof ja besser als Shroud ist.

Venser’s Journal
Eine Änderung in letzter Minute, und im Spielverlauf eher als „Win More“ einzustufen, wobei sie einmal relevant wurde, weil ich Bonfire für 10 überleben konnte. Würde ich tendentiell auch eher main spielen mit der Option auf weitere Exemplare im Sideboard. Gegen mono R allerdings viel zu langsam, da er mich killt bevor das die erste Upkeep sieht.

Laboratory Maniac
In einem Spiel konnte Tamiyo auch mal 16 Karten ziehen, dann besteht mit dem Ultimate aber die Gefahr, dass man sich selbst deckt, weil man schnell keine Library mehr hat. Es wird auch schwierig, noch Karten rein zu bekommen, und mit den Rites zieht man ja mehr Karten, als überhaupt Blue Sun’s Zenith im Deck sind. In diesem Stadium soll Laboratory Maniac helfen.
Eventuell muss man das Deck sogar in der GU-Kombination darauf auslegen, sich selbst möglichst schnell zu mühlen.

Das Sideboard war aus meiner Unwissenheit über die Anforderungen sehr verbaut. Kreaturbasierende Strategien hält man ohnehin sehr gut auf. Wolfir Avenger braucht man also nicht, um einzelne davon herauszuschiessen.

Was habe ich gelernt

Das Ergebnis des Turniers ist für mich nicht relevant. Natürlich wäre es schön gewesen, auch zur Siegerehrung noch da zu sein um gewonnenes Material in Empfang zu nehmen, aber mir ging es um etwas anderes. Da ich plane, im November beim Grand Prix Bochum mitzuspielen, möchte ich lieber vorher wissen, ob es sich lohnt, sich darauf vorzubereiten. Schaffe ich es, mich auch noch nach mehreren Stunden Spielen zu konzentrieren?

Da wir längere Casual-Sessions haben, sollte das weniger das Problem sein – aber ich habe gelernt, dass man sich in jeden Moment über die Spielsituation klar sein muss. Dies habe ich besonders am Anfang zu wenig beachtet. In einigen Spielsituationen habe ich mein Deck falsch eingeschätzt und wollte zu schnell (bzw. zu viel) spielen.

Es waren besonders die Spiele, in denen ich eine so gute Hand und Position hatte, dass ich sie eigentlich hätte gewinnen können, die auf dieser Weise plötzlich verloren waren. Back-Up-Pläne sind also auch ein wichtiger Bestandteil, und dazu gehört auch, das Format zu kennen – welche Anti-Karten oder Lösungen gibt es. Da ich das Format nicht in und auswendig kenne (im Unterschied zu von vor ein paar Jahren), traf mich dieses Defizit bei der Planung, wieviel Mana ich im gegnerischen Zug noch brauche, also wieviel Counter meine Gegner wohl spielen.

Je länger das Turnier ging, desto besser habe ich gespielt. Also kann ich bei den Vorbereitungen für den GP Bochum dabei sein.

5 Kommentare

  1. Teardrop meint:

    „Lustiges“ Deck.

    Ich würde, glaube ich, viel mehr mit Bounce spielen, wofür gibt es diese Miracel denn? Und dann natürlich durchaus den Millplan mit Sorceries statt den Artfeakten.
    Ib das dann besser klappt, weiß ich nicht…

  2. Jashin meint:

    Warum Reclaim über Noxious Revival?

  3. atog28 meint:

    @Jashin: dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Noxious Revival ist immer besser, ich habe nur keine Zeit gehabt, die zu beschaffen. Der Effekt, den sie positiv gegen Snapcaster Mage bringen, ist aber bei durchschnittlicher Spielweise vernachlässigbar. Ich bin immer Fan davon, den Mana Leak bezahlen zu können.

    @Teardrop: was willst du denn bouncen? 98% der Permanents waren mir jedenfalls egal.
    Increasing Devotion kann man mal ausprobieren, oder auch Thought Scour, aber ich denke der Carddrawplan ist immer noch solider.

  4. Belca meint:

    Schön, dass du gefahren bist. Melde mich im Juni mal. Dann vielleicht auch zu einer Test-Session?

  5. atog28 meint:

    Im August 2012 sind M12 und M13 kurze Zeit legal, also lässt das noch ein Turbo Fog Deck zu. Let there be Fog berichtet davon.

    Ich später dann, wie man ohne Carddraw weitermachen sollte. Und versprochen: mit viel weniger Fog.

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