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Milling Bairn

atog28

Living in an evolution

Mein Thema heute: Deckkonstruktion um die Combo aus Jace und Gilder Bairn.

Ein Drama in drei Akten.



Ein Drama deshalb, da der folgende Text vor einigen Monaten entstand, und das Deck inzwischen schon gar nicht mehr existiert. Aber lest selbst:

Am Anfang steht das MTG-Forum. Ich stöbere durch die Threads, vor allem die im Bereich „Kreativ“ und sehe einen neuen Wettbewerb. Man soll aus einer Figur, einem Planeswalker der Magicgeschichte, einen Planeswalker als Karte kreieren. Oder so ähnlich. Also gucke ich mir den einen oder anderen Beitrag an.

Der hat eine richtig schöne Fähigkeit mit dem „add RR to your pool“ bekommen. Etwas, das die neuen M10-Regeln in Bezug auf keinen Manaburn ausnutzt. Ähnlich wie Ajani Vengeant kann man den einfach aktivieren ohne wirklich einen Nachteil zu haben.

Dann gibt es noch Beiträge, bei denen ich besonders das Bild schön finde, aber doch weiterscrolle und hier lande:


(Das Bild existiert in der Zwischenzeit schon gar nicht mehr)

Wow, eine Planeswalkerkarte vom Niv-Mizzet. Wenn es die geben würde, ich würde sofort was mit der Ultimate anstellen, dass ich die jede Runde aktivieren könnte. Jede Runde einen Time Warp, das war schon mal ein Deck von mir (ja, meine Decks wurden eigentlich immer gehasst). Schade, dass es den jetzt nicht gibt, denn mir fiel sofort ein, dass es ja den Gilder Bairn gibt, der die Counter verdoppelt. Na gut, nicht sofort, denn erst dachte ich an Unmengen von Mana und an Clockspinning – aber das ist zu wackelig. Nicht weniger wackelig ist zwar die Bairn-Geschichte, aber sie ist vielleicht verfolgbar. Wenn auch nur mit Jace Beleren. Aber immerhin kann man nach einer Aktivierung der Jace und einer des Bairn schon zehn Marken drauf haben. Das ganze spielt sich auch noch im Standard-Format ab.

Ok, das wird ein Casual-Deck, aber ich limitiere mich mal auf die Standardkarten. Beginnen wir die Deckliste also mit

23 Island

4 Gilder Bairn
4 Jace Beleren

und mit der Maßgabe, dass das Deck nicht mehr als 60 Karten erhalten wird (einige Decks laufen sonst einfach nicht rund genug, und wenn man auf die Combo setzt, sollte das die Vorgabe sein) und nur standardlegale Karten benutzt.

Die nächste Frage ist: wie wird der Gilder Bairn getappt?

Gut, man kann mit dem Hutzel angreifen, aber das setzt ihn Gefahren aus, die von schadenschiessenden Soldaten bis zu blockenden Wänden alles beinhalten, was man nicht ohnehin schon abwehren muss, denn der Gegner wird einem schon genug die Bude einrennen. Warum dann nicht einfach zu Hause bleiben, Bretter vor die Tür nageln und den Wolf, wenn er klopft, nicht rein lassen. Wenn er dann pustet, sollten wir einen Plan haben: ein winddichtes Haus.

Also wollen wir den Hutzel nicht zum Angriff tappen. Eine schnelle Liste aller standardlegaler Karten, die „tap a creature“ im Oracle-Text haben, listet einiges auf, auch Kombinationen, die wir nicht vermutet haben, wie Cerulean Wisps oder Cryptic Command. Momentan kann das Deck ja auch grün/blau werden, also wäre Topan Ascetic noch eine Möglichkeit, aber später sollen wir ohnehin bemerken, dass das Deck auch in monoblau funktionieren wird, daher kann ich jetzt schon verraten, dass es doch nicht grün wird.

In den blauen Karten und den Artefakten finden wir folgende Möglichkeiten:

4 Curse of Chains

Nehme ich mal einfach als „Removal“ mit, das vermutlich durch das Tappen die Anzahl von angreifenden Kreaturen verringern wird. Es hilft nicht gegen Kreaturen mit Tapfähigkeiten, aber dafür hat es den Bonus, auf den eigenen Bairn gespielt werden zu können – was wegen der Wartezeit bis zur nächsten Upkeep nur eine Notlösung sein kann. Keine starke Karte, kann uns aber eventuell per Exhume reanimierte Akromas oder Serra Avengers abhalten.

4 Memory Sluice

Natürlich: Convoke tappt Kreaturen. Der Plan, über Jaces Ultimate zu gewinnen bedeutet ein Mühldeck, also warum nicht genau das verbinden? Ein Mühlspruch, mit dem ich meine Kreaturen tappen kann. Noch dazu billig genug, um danach noch Mana für die Bairn-Aktivierung offen zu haben. Sicherlich ein MVP und daher ab ins Deck mit ihm.

4 Mothdust Changeling

Dazu muss ich etwas ausholen. Sicher, wer meine Decks ein bisschen verfolgt, stellt fest, dass ich Mothdust Changeling sehr oft spiele. Quasi so oft es geht. Mich verbindet eine ganz besondere Liebe zu dieser Karte, könnte man meinen, und tatsächlich werde ich einem aus dem Standardformat herausfallenden MdCh (so seine chemische Abkürzung) nachweinen. Allerdings sprechen die Fakten für den MdCh, denn er ist einfach eine sehr gute Karte.
In meinem Meervolk-Deck war er enthalten, weil es der aggressivste 1-Drop war, den Meerfolk spielen konnte. Im Casual spielt er eine entscheidende Rolle im blauen Ninja-Deck, denn er ist sowohl der einzige 1-Drop, der auch ein Ninja ist und damit einfach die Shuriken wirft, ohne Tricks machen zu müssen, als auch Auslöser des „Oh Nein, jetzt kriegen wir auf die Fresse!“-Ausspruchs beim Gegner. Nun zieht seine Fähigkeit ihn für dieses Deck ein, denn wir suchen eine Funktion, um den Gilder Bairn zu tappen, und da ist MdCh, etwas unterhalb von Memory Sluice, wofür wir aber auch noch günstige Kreaturen brauchen um das Convoke zu bezahlen, einfach die beste und preisgünstigste Wahl. Mothdust Changeling ist also erstens ein Flieger (im Meerfolk-Deck), dann ein universeller Kreaturentyp (im Ninja-Deck) und nun eine günstige Kreatur mit einem Effekt, der mich Gilder Bairn tappen lässt (im Milling Bairn-Deck).
Mothdust Changeling… kein blaues Deck ist komplett ohne ihn.

Auf der weiteren Suche streifen wir Puppeteer und kommen zu einer preiswerteren Alternative:

2 Stonybrook Angler

Ich bin noch nicht ganz überzeugt, dass die manahungrige Fähigkeit für das Deck geeignet sein wird. Wenn schon, dann aber etwas mit 2 Toughness, denn wir laufen mit den Utility-Kreaturen sonst Gefahr, gegen aggressive Decks keine Blocker zu haben. Der Angler liegt mit 2 Mana auch ausserhalb des bereits gut gefüllten 3-Mana-Slots. Die entsprechende weissblaue Feen-Variante lehnen wir wie den Puppeteer wegen ihrer Manakosten ab. Der Angler liegt hier für uns in einem günstigeren Segment.

2 Springleaf Drum

Auch zunächst als Testkarte kann man mit der Drum eine Kreatur für Mana tappen, schon mal grundsätzlich gut, wenn der Bairn aktiv ist. Ansonsten aber keine besonders synergische Karte, ausser, dass sie in der zweiten Runde auf dem Tisch sein sollte, damit sie uns sicher in die 3-Mana-Region führt, so lange wir noch eine Kreatur auf dem Tisch haben.

Da die Tapper nun feststehen, widme ich mich kurz zwei Zwischenfragen, nämlich wie kann man die Aktivierung der Bairn noch weiter verbessern und wie lässt sich das schneller abwickeln.

Hierzu fielen mir schon früh folgende Artefakte ein, die dabei helfen sollen:

3 Rings of Brighthearth

Eine vollkommen übersehene Karte aus dem Lorwyn-Block. Abschreckend ist die volle Textbox und dass die Karte „sonst nichts macht“, aber das trifft auf Doubling Season schliesslich auch zu und die will teuer bezahlt werden. Doubling Season kommt nicht in Frage, da sie nicht mehr im Standardformat enthalten ist, aber für unseren Zweck sind die Rings of Brighthearth ohnehin besser, da sie nicht nur die Verdopplungsaktion des Bairn verdoppeln können, sondern auch die Aktivierung der Ultimate-Fähigkeit von Jace. Letztlich liesse sich so aus einer Bairn und einer Jace, mit ein bisschen Extramana und einem weiteren Zug, ein Mühleffekt von 40 Karten herausholen.
Es werden nur drei gespielt, da es keine erforderliche Combokarte ist, sondern nur „nice to have“. Mehr als eine davon wird auch nicht unbedingt gebraucht, es spricht also eventuell dafür, nur zwei zu spielen.

3 Thousand-Year Elixir

Ein geschicktes Wording auf dem Elixier ermöglicht es auch die Fähigkeiten zu aktivieren, die „untap“ als Teil ihrer Kosten beinhalten. Klares Ziel ist, die nach dem Elixier gespielten Kreaturen direkt nutzen zu können. Das spricht übrigens für Stonybrook Angler, der in der kommenden Runde mit zwei hoffentlich freien Mana aktiviert werden kann, und für Springleaf Drum, die sich anstrengen kann, das mit Gilder Bairn auf die Reihe zu bekommen. Wir drücken ihr die Daumen.
Der Untap-Teil ist für das Deck fast schon irrelevant, aber wenn wir das Deck ins 2HG mitnehmen, wird sich beim Partner was zum enttappen finden. Schliesslich gibt es auch noch die Möglichkeit, die Tapfähigkeiten der Utility-Kreaturen doppelt zu nutzen. Bei weiteren Karten werden wir sehen, wie wenig es davon allerdings gibt.
Drei Stück, weil ich davon nur sieben besitze und vier davon im Esperdeck sind.

Zeit, sich um die Defensive zu kümmern.

Eine Suche nach blauen Kreaturen mit Toughness 5 ergibt so einiges, aber nichts, was wirklich ins Deck passt oder rechtzeitig auf dem Tisch liegt.

1 Scalpelexis

Die Bulkrare aus der zehnten Edition überzeugt durch ihre Toughness. Müssen wir am Ende noch schwarz bemühen um die 3/7-Kreatur zu spielen? Thematisch passt Scalpelexis jedenfalls ins Deck, auch wenn wir sie nur wegen ihrer Kampfwerte rekrutieren.

Das war ernüchternd. Nur eine Kreatur passt ins Schema. Also dehne ich die Suche nach Fatties mit Toughness 4 aus und erhalte eine Ãœbersicht von erstaunlich vielen Kreaturen, die 4/4 als Kampfwerte aufweisen. Allen voran genannt sei Plumeveil die ebenfalls als Removalspruch durchgehen kann. Da sie nur selten tappt, gibt es überhaupt keine Interaktion mit dem Rest des Decks. Auch ihre Fähigkeiten zu verdoppeln ist nicht sinnvoll – sie wird nicht schneller, wenn sie Doppelflash hat.

Ihr dürft gerne kommentieren, dass die Ringe nur aktivierte Fähigkeiten verdoppeln. Und nur die im Spiel und nicht die auf der Hand. Ich würde euch das auch glauben. Versprochen.

1 Ghastlord of Fugue

Das ist doch so eine Karte, die man beim Rarepick mal irgendwann genommen hat, weil sie immerhin spielbar ist. Solange das Deck monoblau (oder mit der Option, doch noch schwarz zu spielen) bleibt, gibt es keinen Grund, diese Kreatur nicht zu spielen. Mit dem exilieren der gegnerischen Handkarten lässt sich gegen manche Strategie gute Erfolge erzielen. Besser wäre natürlich, man würde mehr bouncen, aber hier spielt er erst mal wegen seiner Kampfwerte mit.

1 Knacksaw Clique

Ebenfalls ein guter Blocker und passt auch noch in das Konzept des Mühldecks. Das Elixier wird wieder nicht zu seiner Untap-Fähigkeit kommen, aber wir nehmen die Clique auch nur auf, weil ihr Hintern eine vier hat.

Derzeit bin ich damit bei 51 Karten und folgender Konstruktion.

Das kann aber noch nicht alles sein. Einige Kleinigkeiten fehlen noch. Hier kommt ihr ins Spiel. Was packe ich in die verbleibenden neun Karten?

Bevor es zur Klärung dieser Frage kommen konnte, hatte ich das Deck ausprobiert und nicht für wirklich spielbar befunden. Hinzu kam meine Aufmerksamkeit, dass ich zuviele GB-Decks und insgesamt eher wenig Removal spiele (in diesen Farben sowieso) und das bedeutete für das Deck das „aus“.

Etwa ein halbes Jahr später sieht die Situation so aus: das Milling Bairn.dek ist aufgelöst, aber die Idee fand ich so passend für ein anderes Deck, dass ich sie gerettet habe. Gleichzeitig wollte ich ein anderes in die Jahre gekommenes Deck damit aufwerten: das +1/+1 Marken Deck.

Gegen Anfang September kamen also die vier Jaces und drei Gilder Bairn (anfangs waren es vier, aber dieser Schritt ist in meiner Deckdatenbank nicht ersichtlich) in das +1/+1 Counter Deck v1.4. Bei den Spielen stellte ich schnell fest, dass ich mit Doubling Season und Gilder Bairn denselben Effekt irgendwie „doppelt“ habe. Ausserdem stellt sich bei weiteren Spielen heraus, dass Doubling Season zu oft auf der Hand versauert. Die Vorteile, die es gegenüber Gilder Bairn hat, kann es oft genug nicht ausspielen, beziehungsweise hat zu wenig Einfluss auf eine gegebene Boardposition.

So musste ich in einem Spiel untätig zusehen, als ich nur Länder zog, wie mein Gegner mit seinen On-Board-Tricks jede Runde einen kleinen Vorteil herausarbeiten konnte. Hätte ich Gilder Bairn statt Doubling Season gehabt, hätte ich auch diese Option, aber bei Doubling Season gibt’s keine Tricks.

Ausserdem ist die Season nur dann gut, wenn man wirklich auch Tokenkreaturen machen kann. Um Marken auf Permanents zu verdoppeln ist der Mann mit dem hutzeligen Männchen eigentlich besser.

Also flog diese Karte nun aus dem Deck, ausserdem nehme ich den Tipp von synop (siehe Geheimnisvolles Exil) auf, mehr Mirrorweave zu spielen. Der Rest des Decks muss mehr darauf ausgerichtet werden, d.h. mehr 0/0-Kreaturen und die Gilder Bairns sind eventuell Martyrer (aber werden ohnehin vom gegnerischen Removal entsorgt, so schnell es geht) aber der einseitige Wrath ist doch wichtiger. Da die Karte aus dem Standardformat gefallen ist, sollte ich mir die auch besorgen können.

So sieht also der derzeitige Stand dieses Decks aus. Ob das nun das Happy End ist oder auch nicht – das erfahre ich morgen (also heute, wenn ihr das lest) abend im Sailor’s Pub.

Ein Kommentar

  1. Marc O. aus E. meint:

    Leider kann ich heute Abend nicht sehen wie Du mit dem Deck performen wirst, ich wurde zu „Paul Panzer“ eingeladen. Ich hoffe aber Du bringst das Deck danach die Woche auch nochmal mit, würde gerne mal dagegen spielen…

    MfG Marc

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